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Elektrokonvulsions-therapie (EKT)

Die Elektrokonvulsionstherapie oder Elektrokrampftherapie ist ein modernes und aktuell das wirksamste Hirnstimulationsverfahren zur Behandlung therapieresistenter Depressionen und anderen schweren psychiatrischen Erkrankungen. Es wurde erstmals 1938 in Rom klinisch eingesetzt.

Elektrische Reize gegen Depression

Bei der Behandlung unter Kurznarkose löst der/die Arzt/Ärztin mithilfe von Elektroden am Gehirn gezielt einen epileptischen Krampfanfall aus, der etwa 30 bis 60 Sekunden anhält. Da die Muskulatur mit Hilfe von Medikamenten erschlafft ist, treten hierbei jedoch keine Muskelzuckungen auf – ein sichtbarer Krampf bleibt also aus. Die elektrischen Reize übertragen sich direkt auf das Gehirn. Die Auswirkungen überprüfen die NeurophysiologInnen währenddessen mittels Elektroenzephalogramms (EEG). Betroffene benötigen etwa sechs bis zwölf Sitzungen, die zwei bis drei Mal pro Woche stattfinden.

Nach erfolgreichem Abschluss einer EKT-Serie ist das Risiko eines Rückfalls in den ersten Monaten erhöht. Um dieses zu verringern, erhalten die PatientInnen begleitend Medikamente. Eine alternative, derzeit noch in der Erprobung befindliche Therapieform, besteht darin, die EKT-Serie im Sinne einer Erhaltungs-EKT in größeren Abständen fortzusetzen. So werden beispielsweise zwei bis vier Mal in wöchentlichen, dann in zweiwöchentlichen Abständen und schließlich in monatlichen Abständen EKT-Behandlungen wiederholt.

Obwohl bekannt ist, dass durch die EKT zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Gehirn beeinflusst werden, ist der genaue Wirkmechanismus der EKT noch nicht gänzlich verstanden.